Amerikanische Briefkästen: You’ve Got Mail - Die Mailbox als amerikanisches Ikon

American Mailbox - alles rund um die amerikanischen Briefkästen

The weather outside is frightful.

Was für ein Glück, dass es bei Schneegestöber und kaltem Wind, wie ihn unsere Freunde in Amerika zur Winterzeit nur zu gut kennen, auch drinnen am prasselnden Kamin genug zu tun gibt. Den Wunschzettel für den Weihnachtsmann oder Einladungen zum Festtagsessen schreiben, zum Beispiel. Nur stellt sich nachdem der Brief fertig ist die wichtige Frage: Wie soll man den jetzt versenden und eine Antwort bekommen, wenn es draußen windet und wettert?

Die Lösung ist die Mailbox.


Eine Ikone des American Lifestyle

Die Curbside-Mailbox ist eine Ikone des amerikanischen Lebensstils wie kaum eine andere. Wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, wie eng sie auch mit der Geschichte der Vereinigten Staaten verbunden ist. Benjamin Franklin selbst war mitverantwortlich für die Zugrundelegung des amerikanischen Postsystems und schuf damit die Voraussetzungen für den Einsatz der ikonischen Blechkästen.

Dennoch dauerte es eine Weile, bis das Design, das man heute von den Straßenrändern amerikanischer Vororte und Kleinstädte eigentlich nicht mehr wegdenken kann, selbst seinen Siegeszug durch die Nation antreten konnte. Noch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die Amerikaner nicht den Luxus der Postzustellung an die Haustür, sondern mussten Ihre Post von den zentralen Post Offices abholen. 1863 begann der United States Postal Service (USPS) langsam damit Post in den Großstädten direkt an Haushalte auszuliefern. Allerdings war auch hier an Briefkästen nicht zu denken. Die Postboten mussten an der Tür klingeln und warten, bis die Briefe persönlich an die Empfänger übergeben werden konnten. Ein mühsamer und meist zeitverschwenderischer Prozess, bei dem die Postboten geschätzt bis zu anderthalb Stunden am Tag nur damit verbrachten vor verschlossenen Türen zu warten.

Das erkannte auch der USPS schnell und zusammen mit der immer größeren Zahl an Städten mit Briefzustellung, war eine Lösung dringend nötig. Der erste Entwurf für den amerikanischen Briefkasten wurde 1892 patentiert und war im Design nicht viel mehr als ein Türschlitz mit angebrachter Box zum Auffangen der eingeworfenen Briefe – ein weiter Schuss entfernt von den heutigen Mailboxes.

Schneller ging es mit der Entwicklung der Sammelboxen für zu versendende Briefe. Während in kleinen Gemeinden auch heute oft noch die Curbside Boxes sowohl zum Empfangen als auch zum Aufgeben von Briefen genutzt werden können, wurden in großen Städten schon 1858 erste zentrale Sammelboxen aufgestellt. Diese Sammelboxen waren ein Design von Albert Potts, dessen Firma unter anderem Straßenlaternen produzierte. Die Sammelbox war in diese Laternenpfähle integriert und dementsprechend sehr klein, was eine häufige Leerung nötig machte und in den 1890ern zum Umstieg auf die heute alleinstehenden Mailboxes führte.

Auch wenn es das erste solche System im großen Stil war, war die Idee dieses zentralisierten Sammelsystems für Briefpost nicht neu. Schon über 200 Jahre früher testete der Franzose Renouard De Valayer ein, zu jener Zeit leider nur kurzlebiges, System unter demselben Prinzip in Paris.

Was viele vielleicht nicht wissen: die ikonische Mailbox hat sogar einen offiziellen Namen. Die „Joroleman Box“, benannt nach ihrem Erfinder Roy J. Joroleman und patentiert im Jahr 1915, zeichnet sich vor allem durch ihre ikonische Form mit einem flachen, rechteckigen Boden und einer gewölbten Oberseite aus.


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Das ikonische Design der Box mit dem gewölbten Korpus ist dabei nicht nur schön anzusehen, sondern dient, gerade in der kalten Jahreszeit, auch einem ganz pragmatischen Zweck. Die runde Oberseite sorgt dafür, dass angesammelter Schnee ab einer bestimmten Menge wie von alleine von der Box rutscht, statt diese früher oder später unter seinem Gewicht umknicken zu lassen.

Auch die Höhe der Pfähle, auf denen die Kästen montiert wurden, war und ist auch heute noch auf Effizienz ausgelegt. Zu Beginn war es genau die Sitzhöhe des Postfahrers auf seiner Pferdekutsche, so dass dieser ohne Absteigen den Briefkasten öffnen und die Post einwerfen konnte. Heute ist dieses Feature angepasst und erlaubt den Zustellern die Briefe nur durch einen Griff aus dem Autofenster der Zustellfahrzeuge einzuwerfen und direkt zum nächsten Haus weiterzufahren.


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Ein weiteres fundamentales Element von Jorolemans Design ist die ikonische Flagge an der Seite des Briefkastens. Diese dient, hochgeklappt, dazu Empfänger und Postboten zu informieren, ob sich eine Sendung im Kasten befindet. Ein nützliches Feature gerade an verschneiten Tagen, wenn man nur ungern umsonst vor die Tür gehen möchte.

Das Design war so erfolgreich und effizient für die Arbeit der Postzusteller, dass das Post Office Department der US Regierung bis 1923 jeden Privathaushalt und jedes Unternehmen per Gesetz dazu verpflichtete einen eigenen Briefkasten zu installieren und auch das Design der zentralen Sammelboxen dem Grundbauplan aus eckigem Boden und gewölbter Oberseite anpasste.

Dass das heutige Design so ikonisch geworden ist, liegt (natürlich neben dem einfach ansprechenden Style) wahrscheinlich auch einfach an seiner langen Vormachtstellung. 1915 legte der USPS einheitliche Richtlinien für das Design der Straßenrandbriefkästen fest, die landesweite Geltung hatten. Zuvor hatten sich die Haushalte oft sehr spartanisch beholfen und z.B. einfach alte Tonnen und Ähnliches zu DIY-Briefkästen umgebaut. Die Risiken für die Sendungen, und mitunter auch für die Zusteller, waren da zuweilen nicht zu vernachlässigen. Diese neuen, einheitlichen Regelungen wurden erst 1970 gelockert um auch andere Designs für den offiziellen Gebrauch in öffentlichen Räumen zuzulassen.

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Übrigens: Wenn Sie nicht den Umweg über Postamt & Co. gehen, sondern Ihren Wunschzettel direkt beim Weihnachtsmann abgeben möchten, dann haben Sie dazu durchaus die Möglichkeit. Allerdings sollten Sie hierfür etwas Zeit, Bärenspray und warme Kleidung einpacken. Zwar gibt es in den USA wie auch in Deutschland zur Weihnachtszeit viele Santa Claus Briefkästen mit angeblich direktem Draht zum alten Saint Nick, aber der offizielle Santa Claus Briefkasten steht in seiner inoffiziellen Heimatstadt Longyearbyen auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen/Svalbard, nur noch 1.310 km entfernt vom Nordpol.


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